Was sollen wir Züchter doch alles machen, damit die Welpen auf ihr Leben bestens vorbereitet werden und möglichst viel kennenlernen: verschiedene Untergründe, Agility-Parcours im Garten, fremde Hunde, Halsband, Autofahren ... die Liste ist unendlich lang.
Was aber ist der Sinn für mich hinter dem Training? Der Gedanke kam mir im Zusammenhang mit der Folie. Diese Übung wäre eventuell Bestandteil einer Körung des DMC (Malinois-Clubs) ... und in die Verlegenheit werden Cairnwelpen eher nicht kommen ... ja, warum dann diese Aufgabe? Eigentlich möchte ich, dass sie vor allem Eines lernen: sie sollen Vertrauen in sich selbst und Sicherheit bekommen, dass sie alles Neue, was sie mit gebührender Vorsicht, aber auch mit viel Zuversicht - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - angehen, auch meistens erreichen können und das aus eigener Kraft. Und mit jedem kleinen neuen Schritt können sie wachsen (nicht nur äußerlich) und immer mutiger und selbstsicherer werden, morgen noch einen Schritt weiterzugehen. Wichtig scheint mir dabei auch, dass sie es aus eigener Kraft schaffen ... wenn ich dauernd helfend eingreife, ist der Effekt nicht gegeben. Manchmal mache ich das schon, wenn ich einen angestrengten kleinen Matz sehe, der es jetzt wirklich verdient hat, Erfolg zu haben, dann schiebe ich den gewünschten Gegenstand einfach in die richtige Richtung ... Und da ist doch gar nicht viel Unterschied zu dem, wie wir und unsere Kinder (bei Kindern spreche ich aus eigener Erfahrung von Verwandten und Bekannten ;-) ) das Leben angehen sollten. Eine große Aufgabe liegt vor uns. Wir packen es an einem Ende an und arbeiten uns Stück für Stück vorwärts und mit dem Gelingen von Teilabschnitten wächst unser Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten. Natürlich gibt es Rückschläge und es läuft nicht glatt, aber gerade das Überwinden des "Schweinehundes" und Weitermachen oder von Neuem starten, das macht stark und wer kennt nicht das erhebende Gefühl, wenn es dann irgendwann doch endlich "klappt". So stelle ich mir das bei meinen 4 E's auch vor, jeden Tag mindestens ein Erfolgserlebnis :-), da macht das Leben doch richtig Spaß und ist ein großer Abenteuerspielplatz!
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Gerade habe ich wieder das wunderbare Rudelverhalten beobachtet und staune immer wieder, wie selbstverständlich, konfliktfrei Alt und Jung miteinander umgehen.
Die 4 E's erhielten jeder ein Stück Trockenpansen und selbstverständlich auch jeder meiner erwachsenen Hunde. Die Reihenfolge ist immer: zuerst das Jungvolk und dann die Großen, weil wenn umgekehrt, haben die Alten keine Ruhe und ich bringe die Welpen nicht mehr zu mir, um ihnen den Pansen zu geben. Sie haben ja schließlich gesehen, dass die anderen schon welche haben und die wollen sie haben. Also umgekehrt: die Welpen fressen und dann die 3 Großen. Natürlicherweise sind sie schneller fertig und schauen dann mal bei den Kleinen vorbei, ob die auch zurechtkommen, ob man eventuell helfen soll? ;-) . Man soll nicht, das Völkchen knabbert und kämpft mit den harten Teilchen, aber möchte natürlich keinesfalls etwas hergeben. Ein kleiner Brummer des Welpen --> der alte Hund trollt sich sofort völlig gelassen und unaufgeregt. Aber was wird uns (wenn wir der alte Hund wären, der von seinem Welpen angebrummt wird, wenn wir zu nah an ihm vorbeilaufen, wenn er etwas kaut) von Hundeschulen gelehrt: da muss man sofort eingreifen, da muss man strafen, der wird dominant. Neeeeiiiin, das ist ganz sicher nicht so. Der kleine Welpe sagt hier deutlich und selbstverständlich "das habe ich bekommen, das ist meines und ich will das behalten" und was passiert: er erfährt Respekt vom alten Hund. Denn ja: der Kleine hat es bekommen, es ist seines und er darf es auch behalten. Ein souveräner erwachsener Hund hat es keinesfalls nötig, einem kleinen wehrlosen Welpen etwas wegzunehmen. Der Winzling darf Vertrauen und Respekt erfahren und wird dies später auch so leben können, denn sein Selbstvertrauen und seine eigene Souveränität dürfen durch so klare Verhaltensweisen wachsen. Es gibt bei mir auch keinerlei Probleme, wenn ich an die Näpfe meiner Hunde fassen müsste (wann muss man das schon): von klein an lernen alle, dass ich (wenn ich in die Nähe des Napfes komme) immer nur etwas zusätzlich hineingebe (das mache ich anfangs ganz gezielt und auch später immer mal wieder). So müssen sie nie ihre Ressourcen verteidigen. Sollte dann doch mal der Fall eintreten, dass ich ihnen etwas wegnehmen muss, ist ihre Bereitschaft sehr hoch, mich an ihren Fang heranzulassen, da sie keine negative Erfahrung für diese Situation gemacht haben. Wie unverständlich muss daher das früher gepriesene Training für Hunde gewesen sein, wenn man dem Hund bei jeder Mahlzeit den Napf wegnehmen sollte, um selbst Dominanz zu zeigen und vom Hund als Herr anerkannt zu werden ... Es ist immer wieder gut und hilfreich, sich viele Situationen aus der Sicht des Hundes und wenn möglich eines Hunderudels anzuschauen und nicht nur aus unserer Sicht, die wir unbedingt etwas erreichen wollen. Ich befasse mich nun schon wirklich sehr lange mit Hunden und ihrer Ausbildung ... mit 16 Jahren hatte ich meinen ersten Deutschen Schäferhund "Anderl vom Haus Ferstl", den ich ausgebildet und bis zur SchH3 geführt habe (und nicht mal so schlecht, damals schon 96 Punkte in der Unterordnung, einmal 100 Punkte in der Fährte ... im Schutzdienst lagen wir so bei 90 Punkten).
Die Methoden der Ausbildung haben sich seit damals massiv verändert, das Wesen des Hundes wurde erforscht und damit auch anders erfasst und immer neue Möglichkeiten erarbeitet, wie die Ausbildung hundegerecht erfolgen kann. Das Wort "Dressur" wurde dann auch zu "Ausbildung". Über Konrad Most, Lind, Dildei, Bellon, Fuchs, Scherkl ... es wurden immer wieder neue Möglichkeiten gefunden, wie man ausbildet, um ein wirkliches Team mit dem Hund zu bilden und dass dieser mit Freude und Begeisterung mitarbeitet und nicht nur ein geknechtestes Etwas ist (das wurde mal mehr, mal weniger umgesetzt). Aber vor einigen Monaten habe ich dann nochmal einen wirklich schönen Ansatz zum Umgang mit dem Hund gefunden, der mich seither viel beschäftigt. Es steht hier nicht die Ausbildung im Vordergrund, aber der grundsätzliche Umgang mit dem Hund. Ich habe noch nie eine Empfehlung ausgesprochen, aber hier finde ich es wirklich sinnvoll, sich dieses Herangehen an das Zusammenleben mit Hunden zu verinnerlichen. Und somit empfehle ich allen wirklich Interessierten die Idee von Anita Balser, Hundeteamschule. Im ersten Moment vielleicht etwas fremd - weil wir an uns arbeiten dürfen - aber ein wirklich toller Weg zur schlüssigen Kommunikation mit dem Hund. Ich habe mir die Doppel-DVD "Die große Freiheit" gegönnt und es ist wirklich spannend, die Veränderung der dort vorgestellten Hunde zu sehen. Auch meine drei haben das ganz schnell umgesetzt, wobei sich mein Problempegel am unteren Level bewegt und es nur manchmal lästig ist, wenn "Nova" bei fremden Hunden meint, die Führung des Rudels übernehmen zu müssen. Auf der Homepage HTS ist schon ganz viel zu lesen, auch auf Facebook stellt sie wöchentlich kleine Videos mit ihren Gedanken ein ... und gerade das Thema "Welpenkäufer, worauf müsst Ihr achten", fand ich sensationell und wünschte mir, dass alle Welpenkäufer dies beachten würden. Das "Haus der Erziehung - die 6 Bausteine der Hundeersziehung" (zu finden unter Downloads) ist äußerst lesenswert. Ein wunderbarer Ansatz, von dem ich mir wünschte, das den Weg viel mehr Hundehalter gehen würden. http://www.hundeteamschule.de/teamschule/hundeteamschule.nsf/Inhalt?OpenFrameset Da muss ich immer schmunzeln, wenn ich an die Auswahl meiner Exe ("Xtra Delight of Barnsley") denke. Als Züchter soll man ja immer den anatomisch am besten angelegten Welpen aussuchen (mit 7 Tagen und mit 7 Wochen werden die Kleinen daraufhin ja immer genau untersucht, denn wie sie zu dem Zeitpunkt aussehen, so sollen sie wohl später werden).
Ich erhielt also von den 4 Mädels des X-Wurfes Barnsley und meiner lieben Züchter-Freundin Katrin Sabisch Fotos von allen Seiten und am Telefon haben wir dann Vorteile und Nachteile jeder einzelnen Hündin besprochen. Meine Wahl viel auf eine dunkle, ausdrucksvolle, knuffige Hündin, die wirklich hervorragend angelegt war, eine kleine Augenweide. Die anderen Mädels gefielen mir auch, bis auf Exe, die hellgraue, die schied beim ersten Blick auf das Foto aus. Die Farbe, die Front, da war dort was und da was, nein, die kann's keinesfalls sein. Und dann bin ich hingefahren und habe den Wurf angeschaut: mein Blick fiel sofort auf die kleine graue Hündin ... und ich konnte ihn nicht mehr von ihr wenden. Ich sehe sie heute noch engagiert und trieblich hochstehend mit der Plastikflasche spielen. Die Entscheidung war sofort gefallen, alle anderen Hündinnen konnten nicht mal ansatzweise mein Interesse wecken (die dunkle Favoritin schon gleich gar nicht, sie erschien mir geradezu miesepetrig). Und es war genau richtig so, denn ich habe es noch nicht einen Tag bereut, dass mein Herz diesen Hund ausgesucht hat, die Extra Freude (Xtra Delight) in meinem Leben. Und sie hat sich zu einer anatomisch vorzüglichen Hündin entwickelt, die fast keinen Wunsch offen lässt (nicht mehr als andere auch), eine soziale, absolut unkomplizierte Hündin und ein Arbeitshund par excellence ... und das ist für mich sooo viel wichtiger. Und die tolle Mutter meines C- und D-Wurfes ist sie auch geworden. Ja und jetzt ist sie schon über 11 Jahre alt, wird langsam grau im Gesicht und altersgemäss recht ruhig. Da wird mir das Herz schon manchmal etwas schwer ... Am 23. Januar 1990 kam der A-Wurf vom Feldhof bei mir zur Welt.
Züchten war für mich ursprünglich gar kein Thema, ich wollte Hunde ausbilden und mit ihnen arbeiten. Und nachdem mein geliebter Schäferhund "Watz vom Arolser Holz" HD und Spondylose hatte, nahm ich die junge Schäferhündin eines Nürnberger Züchters zur Ausbildung. Sie war schon beim Mitbesitzer zur Ausbildung, aber die beiden wurden kein Team. Und so ließ ich mir nur zeigen, wie der Hund im Schutzdienst arbeitet und mit viel Optimismus ging ich an die Ausbildung von "Karina vom Knoblauchsland". Es war nicht leicht, sensibel wäre noch untertrieben, aber nach einiger Zeit hatte ich Zugang zu ihr gefunden und nach 5 Monaten hatte der Hund seine SchH1, wenige Wochen später die Körung und die SchH2. Der Eigentümer schlug mir vor, statt Bezahlung für SchH2 und Körung doch einen Wurf mit ihr zu machen. Ja und dann war er da der Wurf nach "Irk von der Eichwaldhütte", einem schönen, arbeitsfreudigen Hund (sein Schutzdienst hatte mich auf der Siegerschau in Österreich massiv beeindruckt) und dessen Schwester im selben Jahr noch Schönheitssiegerin in Deutschland wurde (konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, weil ich sie privat beim Züchter gesehen hatte, aber was soll's, Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters, sie war auf jeden Fall sehr triebig und laufstark). Ich machte jedenfalls gleich mal Bekanntschaft mit einigen Probleme, die beim Züchten möglich sind: es waren 8 Welpen, die Hündin war kugelrund und zum Platzen gespannt und konnte keine Welpen austreiben. Also kam ich nach einem Kaiserschnitt mit Hündin und 8 gesunden schreienden Welpen (traumhaft verteilt 6 Rüden/2 Hündinnen, wie der dümmste Bauer mit den größten Karoffeln) nach Hause, deren Mutter sie gemieden hat wie die Pest ... woher sollte sie auch nach dem Aufwachen aus der Narkose wissen, dass diese quiekenden Bündel ihr Nachwuchs ist. Eine harte Nacht mit Hündin holen, Welpen anlegen, schlafen auf dem Boden neben Hündin und Welpen und immer wieder Anlegen und vielen Tränen lag vor mir. Aber wie so oft: alles pendelt sich ein und sie wurde eine wunderbare Mutter, hatte allerdings zu wenig Milch (aufgrund des Kaiserschnitts), sodass ich 3 der Welpen nach Obertraubling zur Amme fahren musste. Der Züchter hat mich auch unheimlich "aufgebaut": na, schau' mehr mal, ob die Hündin sie annimmt und nicht totbeißt, nach einer Woche wissen wir das. Auch da bin ich mit Tränen in den Augen heimgefahren, immer hoffend, meine 3 Buben haben einen Schutzengel und eine liebende Hündin (so war es dann auch). Nach 6 Wochen holte ich sie wieder heim: alle drei "selbstgeimpft vom Züchter" mit Durchfall und klapprig ... furchtbar. Sie hatten mir dann auch meine Welpen hier angesteckt und so hatten alle Welpenkäufer erst mal mit Durchfallproblemen zu kämpfen, wovon sie sich aber gut erholt hatten. Zwischenzeitlich musste ich noch eine der beiden Hündinnen gehen lassen ... sie hatte eine Speiseröhrenlähmung und musste eingeschläfert werden (mit 6 Wochen). Später habe ich erfahren, dass diese Krankheit in der Vorfahren der Mutter durchaus bekannt ist. Ihre Schwester "Anda" habe ich behalten, sie wurde eine sehr schöne Hündin, erfolgreich und eine angenehme Begleiterin. Leistungsmässig hätte ich mir mehr erhofft, aber mit 2 Jahren und 4 Monaten hatte sie die SchH3 (99/97/99 bei einer OG-Prüfung unter einem angenehmen Richter), war auf der SHZS in der JKL hochplaziert und ebenso in der Gebrauchshundeklasse 1 Jahr später. Sie hat mich dann am 24. Januar 2000 nach einem Bandscheibenvorfall verlassen müssen. Sie hatte den Vorfall am Tag zuvor, also genau an ihrem 10. Geburtstag und da wollte ich sie einfach nicht einschläfern lassen. Ja und 15 Jahre später, am 23.1.2015 - ohne dass ich das in irgendeiner Form geplant hatte - stand der Entschluss fest, nach beinahe 15 Jahren meine Dimalim von MaKeRa einschläfern zu lassen, das ist jetzt auch schon wieder 1 Jahr her. Das war heute viel zu erzählen ... Bilder werde ich noch einstellen, denn da gibt's doch einiges aus der Zeit Es ist immer wieder so spannend ... aus einer schlanken jungen Dame (Nova vor der Trächtigkeit) wird eine knuffige Lady ohne Taille. Sie hat sich verändert, nicht nur äußerlich ... noch schmusiger ist sie geworden, abends auf der Couch sucht sie Körperkontakt und liegt immer an meinem rechten Oberschenkel. Auch tagsüber kommt sie jetzt noch einmal öfter, setzt sich vor mich hin und will gekrault werden, "zur Not" stupst sie mich dann auch mal kräftig oder benutzt ihre Pfote, falls ich sie nicht gleich wahrnehme. Gut hat sie mich trainiert ;-) .
Was sich nicht verändert hat, ist ihre Freude am Spiel mit dem alten ausgedienten Fussball. Bei jedem Gang nach draußen in den Garten steht sie am Ball und schaut auffordernd her oder sie bleibt demonstrativ auf der Terrasse sitzen und schaut mich fordernd an, wo ich denn jetzt bleibe, um eine Runde zu spielen. Da ist sie schon sehr penetrant. Aber sie beim Spielen dann so glücklich und engagiert zu sehen, ist einfach Balsam und reine Freude. Sollten ihre Kinder diese Eigenschaft von ihr erben, habe ich dann in ein paar Wochen ganz schön viel zu tun, um allen gerecht zu werden. Ich freu' mich drauf, mein Növchen! Ich züchte nicht viele Würfe ... die Verantwortung, die ich trage, wenn i c h die Entstehung neuen Lebens vorantreibe, nehme ich sehr ernst. Ja, es gibt sooo viele Hunde, die ein Zuhause suchen, in Tierheimen, Tötungsstationen oder auf der Straße leben, weil niemand sie will. Und dann müssen Züchter auch noch willentlich Welpen in die Welt setzen. Ja, das macht schon nachdenklich, PETA verurteilt die Rassehundezucht ganz massiv. Menschen, die einen Hund wollen, sollten nur noch die Hunde zu sich nehmen, die eh schon ein Zuhause suchen. Und wenn niemand mehr züchtet, dann bleibt ja gar nichts anderes mehr übrig.
Dieses Szenario habe ich also auch für mich durchgespielt: sollte es nicht mehr die Rasse geben, die ich mir wünsche, würde ich dann einen Hund aus dem Tierheim oder aus dem Auslandstierschutz holen? Ich kann die Frage nicht eindeutig beantworten (es ist ja auch nicht Realität). Wahrscheinlich ja, weil ich gerne Hunde um mich habe, aber es würde mir ein großer Teil in meinem Leben fehlen, die engagierte Hundeszene und alles, was an Wissen dort entsteht und weitergegeben wird. Und er sollte bitteschön schon klein und wuschelig, unerschrocken und lustig sein (ein Cairn eben). Ja, und auch Mischlinge entstehen in Deutschland ja nicht einfach nur zufällig ... es gibt ja sehr viele "Hobbyzüchter", die ihrer Hündin etwas Gutes tun wollen und sie Welpen haben lassen. Ohne Rücksicht auf Gesundheit und Wesen, ohne zu wissen, was in der Genetik der beiden beteiligten Hunde enthalten ist. Zucht ist nie berechenbar, die genetischen Kombinationen liegen nicht in unserer Hand und dann werden Hunde gepaart, deren Erbanlagen nicht überlegt vereint werden können (weil man sie meist nicht kennt und sich keine Gedanken macht) und der Züchter oft nicht einmal ein Mindestmaß an Wissen über Zucht und Aufzucht der Welpen hat. Und diese Welpen gelangen dann in Hände von Menschen, die oft auch nicht viel Wissen haben (nicht umsonst haben Hundeschulen Konjunktur wie nie zuvor) und nur einen billigen Hund suchen (weil Hund ist ja gleich Hund, "Papiere braucht's nicht, ich will nicht züchten"). Diese Papiere sollten aber auch bestätigen, dass die Eltern des Welpen Gesundheitsuntersuchungen haben und anatomisch bestimmte Veranlagungen haben. Denn ich will auch gar nicht bestreiten, dass die Rassehundezucht alles andere als rosarot ist und Standards ausgelegt werden, was die Laune gerade möchte. Da haben wir sehr viele Hunderassen, die mit dem ursprünglichen Aussehen der Rasse nichts mehr zu tun haben und krankhaft entartet sind (angeblich züchterisch verbessert ... oh weh), weil es gefällt und von den Zuchtrichtern nicht beschränkt und bestraft wird. Das ist furchtbar und durch nichts zu entschuldigen. Ich verstehe da allerdings die Welpenkäufer schon gleich gar nicht, die sich einen Welpen holen - wohl wissend, dass die Rasse gesundheitlich belastet ist - weil das Aussehen gefällt. Dass das jemand nicht weiß in der heutigen Zeit der Medien und der vielfältigen Informationsmöglichkeiten, das ist völlig unverständlich. Rassehundezucht hat ganz viel mit Moral und Ehrlichkeit zu tun ... naja, das sind Attribute, die heutzutage nicht nur hier Mangelware sind. Heute war es dann soweit, Nova und Duncan haben "es" getan. Sie lieben sich ja sowieso und so habe ich gerne "nachgegeben" ;-). Beide sind Naturtalente und "es" hat wunderbar ohne mein Zutun geklappt.
Ich freue mich auf diese Verpaarung: mein souveräner, verträglicher (auch mit Rüden) und so angenehmer "Duncan" und meine kleine Zicke "Nova", die den Hundeplatz liebt (nächstes Jahr ihre Begleithundeprüfung machen soll) und beim Ballspielen zur Höchstform aufläuft. Beide sind (wie man im Ausstellungsjargon sagt) wunderbare Zeiger und Ausstellungen machen sie "mit Links": immer aufmerksam, Rute und Ohren oben und auf mich konzentriert. Richtige Cairnterrier, nach dem Motto "wo ich bin, da ist vorn". Aber auch den Platz auf dem Sofa lieben sie und sind perfekte Wärmekissen beim Fernsehen! Ich habe zwar länger schon nichts mehr darüber berichtet, aber wir arbeiten natürlich auf der Fährte ... neben der Ausstellerei und den Unterordnungsübungen., weil: wenn ich was erreichen will, muss ich halt auch was tun. Und die kleine Zaubermaus liebt es ja, beschäftigt zu werden. Heute morgen dann also mit Videoaufnahmen (Kamera und Regie: Werner Sanner). Die ganze Fährte dauerte 11 Minuten, aber wie das halt bei Fährte so ist: es ist nicht wirklich spannend, einem Hund zuzuschauen, wie er eine Fährte ausarbeitet, so habe ich mich auf die letzten knapp 2 Minuten beschränkt. Flexibel wie wir sind, habe ich heute auch das Verweisen umgestellt: "Nova" verweist jetzt im Stehen, statt im Liegen. Ist bei so einem kleinen Hund auch nachvollziehbar: nass von oben und unten, hohes Gras und da soll ich mich hineinlegen, ne, aber Stehen, das ist ok (die Idee hatte schon eine Sportfreundin mit einer extrem reinlichen Schäferhündin, die sich standhaft geweigert hatte, sich auf der Fährte abzulegen, im Stehen die Gegenstände aber fehlerfrei verweist ... was soll's, die Prüfungsordnung bietet ja auch diese Möglichkeit an. Kurze Erklärung: es liegt Futter auf der Fährte, damit der Hund lernt, seine Nase unten zu lassen, deshalb stockt sie auch immer wieder, da sie dann das Futter aufnimmt. Dazwischen liegen Gegenstände, die der Hund selbständig anzeigt. Wie deutlich zu sehen ist, war ich beim letzten Gegenstand richtig freudig überrascht, wie selbstsicher und überzeugend sie den Gegenstand verwiesen hat, mit dem ich da noch gar nicht gerechnet hatte. Heute beginne ich mal mit einem Outing: was viele vermutlich nicht wissen: ich hänge nicht nur an der Leine, sondern - vor allem Abends - auch an der Nadel!
Und dabei entstehen in regelmäßigen Abständen Schals, Tücher, Mützen, Handschuhe, Taschen, Hundebetten ... Katzen, Vögel Frösche, Hasen, Katzen-Topflappen, Trostbären, alles was das Herz begehrt ... (ich sollte da auch eine Galerie anlegen). Mein aktuelles Werk: ein Hund zum Anlehnen ... anatomisch hat er einige Einschränkungen, aber sein Charakter ist einwandfrei und pflegeleicht ist er auch. Ich habe gleich mit einem Pärchen begonnen ... Nachwuchs ist schon "unterwegs" ;-). |
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März 2016
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