Gerade habe ich wieder das wunderbare Rudelverhalten beobachtet und staune immer wieder, wie selbstverständlich, konfliktfrei Alt und Jung miteinander umgehen.
Die 4 E's erhielten jeder ein Stück Trockenpansen und selbstverständlich auch jeder meiner erwachsenen Hunde. Die Reihenfolge ist immer: zuerst das Jungvolk und dann die Großen, weil wenn umgekehrt, haben die Alten keine Ruhe und ich bringe die Welpen nicht mehr zu mir, um ihnen den Pansen zu geben. Sie haben ja schließlich gesehen, dass die anderen schon welche haben und die wollen sie haben. Also umgekehrt: die Welpen fressen und dann die 3 Großen. Natürlicherweise sind sie schneller fertig und schauen dann mal bei den Kleinen vorbei, ob die auch zurechtkommen, ob man eventuell helfen soll? ;-) . Man soll nicht, das Völkchen knabbert und kämpft mit den harten Teilchen, aber möchte natürlich keinesfalls etwas hergeben. Ein kleiner Brummer des Welpen --> der alte Hund trollt sich sofort völlig gelassen und unaufgeregt. Aber was wird uns (wenn wir der alte Hund wären, der von seinem Welpen angebrummt wird, wenn wir zu nah an ihm vorbeilaufen, wenn er etwas kaut) von Hundeschulen gelehrt: da muss man sofort eingreifen, da muss man strafen, der wird dominant. Neeeeiiiin, das ist ganz sicher nicht so. Der kleine Welpe sagt hier deutlich und selbstverständlich "das habe ich bekommen, das ist meines und ich will das behalten" und was passiert: er erfährt Respekt vom alten Hund. Denn ja: der Kleine hat es bekommen, es ist seines und er darf es auch behalten. Ein souveräner erwachsener Hund hat es keinesfalls nötig, einem kleinen wehrlosen Welpen etwas wegzunehmen. Der Winzling darf Vertrauen und Respekt erfahren und wird dies später auch so leben können, denn sein Selbstvertrauen und seine eigene Souveränität dürfen durch so klare Verhaltensweisen wachsen. Es gibt bei mir auch keinerlei Probleme, wenn ich an die Näpfe meiner Hunde fassen müsste (wann muss man das schon): von klein an lernen alle, dass ich (wenn ich in die Nähe des Napfes komme) immer nur etwas zusätzlich hineingebe (das mache ich anfangs ganz gezielt und auch später immer mal wieder). So müssen sie nie ihre Ressourcen verteidigen. Sollte dann doch mal der Fall eintreten, dass ich ihnen etwas wegnehmen muss, ist ihre Bereitschaft sehr hoch, mich an ihren Fang heranzulassen, da sie keine negative Erfahrung für diese Situation gemacht haben. Wie unverständlich muss daher das früher gepriesene Training für Hunde gewesen sein, wenn man dem Hund bei jeder Mahlzeit den Napf wegnehmen sollte, um selbst Dominanz zu zeigen und vom Hund als Herr anerkannt zu werden ... Es ist immer wieder gut und hilfreich, sich viele Situationen aus der Sicht des Hundes und wenn möglich eines Hunderudels anzuschauen und nicht nur aus unserer Sicht, die wir unbedingt etwas erreichen wollen.
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AuthorHunde sind mein Leben ;-) Archives
März 2016
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